Klappentext:
Leer um 1700: Die junge
Josefine wächst in der Apotheke ihres Vaters zwischen Schmelztiegeln, Mörsern
und wunderlichen Rezepturen auf und ist eine Meisterin in der Kunst des
Duftmischens. Eines Tages erhält sie von Zar Peter dem Großen eine Einladung
nach St. Petersburg. Josefine soll der schwermütigen Zarin mit einem magischen
Duft zu neuem Lebensmut verhelfen. Doch am Zarenhof gerät sie in eine Intrige,
die sie in höchste Gefahr bringt.
Beurteilung:
Josefine lebt bei ihrem
Vater und ihrem Onkel ein glückliches, außergewöhnlich freies Leben. Sie ist
mutig, taff, schlau und nicht auf den Mund gefallen. Als sie verbal auf einen
Scharlatan losgeht, der vor der Apotheke ihres Vaters ein „Wundermittel“
verkauft, fällt sie Henk auf. Henk ist im Dienste des Zaren von Russland, was
Josefine dato aber noch nicht weiß.
Umso überraschter ist sie,
als sich herausstellt, dass ihr Vater und sie zum Zaren eingeladen sind und
Henk ihre Begleitung sein wird. Als Grund für die Einladung vermuten Josefine
und ihr Vater das Kuriositäten-Kabinett ihres Vaters. Es ist allen bekannt,
dass der Zar eine Schwäche für Kuriositäten aller Art hat. Er will sein Reich
in den Fortschritt und weg vom Aberglauben führen, was den traditionsbewussten
Russen aber insgesamt ein großer Dorn im Auge ist.
Es stellt sich jedoch
heraus, dass der eigentliche Grund für Josefines Aufenthalt die schwermütige
Zarin ist. Nachdem ihr Säugling, ein Junge, verstorben ist, hat sie jegliche
Lebenslust verloren und hofft, das Josefine, der ihr Ruf voraus geeilt ist, ihr
einen Duft mischen kann, der ihr hilft über ihren Schwermut hinwegzukommen und
sie aus ihrer inneren Starre zu befreien. Denn ohne ihre ganze Kraft ist auch
der Zar verloren. Nur sie vermag es, ihn auf dem rechten Weg zu halten und ihn
selbst und andere vor seinem ungezügelten Temperament zu schützen.
Dazu entwickelt sich
zwischen Henk und Josefine eine zarte Liebesgeschichte. Auch sind sie durch den
kleinen Petre verbunden, einem Waisenjungen. Auf der Reise zum Zaren entdeckt
Henk diesen in einer misslichen Lage und nimmt sich seiner an. Sowohl Henk, als
auch Josefine schließen den kleinen Jungen schnell in ihr Herz.
Eine große Rolle in diesem
Roman spielen auch die Kuriositäten. Von ausgestopften Tieren, über besondere
Fossilien bis hin zu eingelegten, missgebildeten Embryonen ist alles zu finden.
Es ist eine geradezu makabere Faszination, die Peter den Großen zu ihnen
hinzieht.
Im Laufe der Geschichte
tauchen immer mehr Intrigen und Unstimmigkeiten des Russischen Hofes auf, die
Josefine mit ihrem losen Mundwerk in Gefahr bringen.
Alles in allem ist der Roman
beständig geschrieben und gut recherchiert. Ich hätte mir aber etwas mehr
Emotionen und Spannung gewünscht.
Die oft bemängelten langen
Passagen des Duft-Kreierens fand ich persönlich toll, da ich mich sehr für
Düfte und deren Wirksamkeit interessiere.
Dennoch konnte mich das Buch nicht packen, was ich sehr schade fand.
Ich fand es insgesamt eher
etwas langatmig und hatte immer wieder Lust anderes zu lesen, da mir das
gewisse Etwas fehlte. Möglicherweise war es auch nur der falsche Zeitpunkt
dieses Buch zu lesen oder das Russische Zarenreich ist einfach nicht mein
Thema.
Ich würde das Buch jedem
empfehlen, der auf der Suche nach einem Buch ist, das einem beim Abtauchen aus
dem Alltag hilft und in eine ganz andere Welt entführt. Besonders wenn man sich
für Düfte interessiert und mehr über Peter den Großen erfahren möchte, wäre es
ein passendes Werk.
Mein Exemplar steht nun im
Regal und möglicherweise werde ich es in einem Jahr nochmals lesen…
3 von 5 Blumen
Eure Melo
PS.: Vielen Dank an Randomhouse für dieses Rezensionsexemplar! Link zum Buch: https://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Die-Dufthaendlerin/Jutta-Oltmanns/Heyne/e452198.rhd
PS.: Vielen Dank an Randomhouse für dieses Rezensionsexemplar! Link zum Buch: https://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Die-Dufthaendlerin/Jutta-Oltmanns/Heyne/e452198.rhd
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen